Beitragsbild: pixabay_©_lizenzfrei
Meine Sachbuch Lektüre zurzeit: Eine Winston Churchill Biografie, jene von Peter Alter. Das geschieht etwa zur selben Zeit wie das Ereignis der Militärparade zur „250 Jahre US-Armee – Feier“, auch zum Geburtstag des 79 Jahre betagten und einen um die Nacht bringenden US-Präsidenten.
Weder Trump selbst noch seine Kinder waren bei der US-Armee, seine Militärbegeisterung entdeckte er verspätet 2017 bei Emmanuel Macron auf dem Champs-Élysées in Paris, als dieser als Staatspräsident seines Landes die alljährliche Parade zum Nationalfeiertag am 14. Juli mit ihm als Ehrengast abnahm.
Der Nato-Gipfel letzte Woche beschloss ein gigantisches Programm für Rüstungsausgaben. Ein weiterer Kalter Krieg zur sommerlichen Hitze liegt ab jetzt auch fiskalisch vor.
Vor einem drei viertel Jahrhundert begann der ab dann so singulär bezeichnete Kalte Krieg – einer der Protagonisten, Winston Churchill, der laut seines Leibarztes und Biografen Lord Moran damals, datiert auf den 25. Juli 1953, dies aussprach:
„Ich spiele ein großes Spiel – die Befriedung der Welt, vielleicht Frieden in der ganzen Welt – ohne natürlich die geeigneten Mittel zur Verteidigung aufzugeben. Wenn es gelingt und mit der Abrüstung begonnen wird, könnte der Industrieproduktion verdoppelt werden und wir wären imstande, den arbeitenden Menschen das zu geben, was sie nie hatten – Muße. Eine Viertagewoche und dann drei Tage Spaß.“ Kein Widerspruch, dass er zu diesem Zeitpunkt einen Ausgleich mit dem Gewaltherrscher Stalin (erfolglos) suchte, während er in aussichtsloser und isolierter Lage von Mai 1940 bis Ende 1941 sich allein gegen Hitler Deutschland widersetzte, Stichwort „Blood, Toil, Tears and Sweat“.
Jacob Burckhardt (1818-1897), als Kulturhistoriker für die historischen Deutungen und Erklärungen seiner Ära mit zeitloser Gültigkeit zuständig: „Schicksale von Völkern und Staaten, Richtungen von ganzen Zivilisationen können daran hängen, dass ein außerordentlicher Mensch gewisse Anstrengungen ersten Ranges in gewissen Zeiten aushalten könne. Nur, nicht jede Zeit findet ihren großen Mann, und nicht jede große Fähigkeit findet ihre Zeit.“
Vor fünf Jahren schrieb das Magazin The Atlantic über Trump, dass er in seiner ersten Amtszeit sich weigerte, in Frankreich einen Friedhoff mit gefallenen US-Soldaten (!) zu besuchen und die Toten „suckers“ (gutgläubige Trottel) und „loosers“ (Versager) genannt hatte. Spätestens hier versagt es einem die Sprache und Schrift.