Freiheit ist ein menschliches Grundbedürfnis. Eine auf Freiheit ausgerichtete Gesellschaftsordnung ist die Voraussetzung für eine demokratische Staatsform. Ohne ein Bündel von Freiheitinstrumenten funktioniert auch der soziale Ausgleich nicht. Individuelle Freiheit, rechtsstaatliche Gleichheit und solidarischer Gemeinsinn sind die Basisbedingungen, dass Demokratien existieren und überleben können.

In einer Autokratie, in einer Diktatur, steht die alleinherrschende Person/ Machtclique an der Spitze – das beherrschte Volk, ohne Recht auf Mitsprache und rechtsstaatlich abgesicherte Autonomie, Besitz, Eigentum. Dies Gesellschaftsmodell hat nur einen Sinn und eine Ideologie: Die Macht selbst und den Kampf um sie. Seine einzig notwendige und hinreichende Existenzbedingung ist die Gewalt. Lebensmotto hier: Denke, was du willst, tue, was man dir sagt, versuche, irgendwie zu überleben.

Albert Schweitzer (1875 -1965) hat über die individuelle Freiheit das Folgende geschrieben:

Ich will unter keinen Umständen ein Allerweltsmensch sein. Ich habe ein Recht darauf, aus dem Rahmen zu fallen, wenn ich es kann. Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten. Ich will kein ausgehaltener Bürger sein, gedemütigt und abgestumpft, weil der Staat für mich sorgt.

Ich will dem Risiko begegnen, mich nach etwas zu sehnen und es zu
verwirklichen, Schiffbruch zu erleiden oder Erfolg zu haben. Ich lehne es ab, mir den eigenen Antrieb mit einem Trinkgeld abkaufen zu lassen.

Lieber will ich den Schwierigkeiten des Lebens entgegentreten als ein gesichertes Dasein führen; lieber die gespannte Erregung des eigenen Erfolges als die dumpfe Ruhe Utopiens.

Ich will weder meine Freiheit gegen Wohltaten hergeben noch meine Menschenwürde gegen milde Gaben.

Ich habe gelernt, selbst für mich zu denken und zu handeln, der Welt gerade ins Gesicht zu sehen und zu bekennen, dies ist mein Werk.

Ich bin ein freier Mensch.