Auf die Metaebene gehoben ist der Papst ein Computer-Atheist.

Ohne Sinn und ohne Wissen (siehe botenmeister vom 23. Mai 2024). In einem posthumanen Zeitalter lassen sich Analogien zu religiösen Weltvorstellungen herstellen – Religion, ein Phänomen mit (Un)Sinn, ohne Wissen, nur Glauben.

Gewissermaßen sind die posthumanen Schöpfer in einer Simulation für deren Bewohner wie Götter: Sie haben unsere Welt erschaffen, sind wesentlich intelligenter als wir, sind allmächtig insofern sie in unsere Welt eingreifen und dabei sogar gegen die Naturgesetze verstoßen können. Und sie sind allwissend insofern sie jegliches Geschehen überwachen können.

Dann wäre es ebenso denkbar, dass unser Verhalten nicht nur beobachtet, sondern auch bewertet wird, und vielleicht sanktioniert wird, wie es auch viele Religionen nahelegen. Denn wenn niemand sicher sein kann auf den Boden der Tatsachen zu stehen, dann muss jeder damit rechnen von seinen Simulatoren gleich nach moralischen Maßstäben für seine Taten belohnt oder bestraft zu werden. Auch ein Leben nach dem Tod wäre dann eine reale Möglichkeit. Jede der ineinander verschachtelten simulierten Zivilisationen hätte jeweils Grund sich vernünftig zu benehmen und sich moralisch richtig zu verhalten. Unsere Simulation gegenüber denen, die uns simulieren, diese wiederum denjenigen gegenüber, die sie simulieren – und immer so weiter. In einem wahren Engels-Roulette. So mag man aus dem Nichts eine Art von universell moralischem Imperativ gewinnen, dessen Befolgung in jedermanns Interesse wäre.

Und der Chinese mit der Sozial-Überwachungs-Hochtechnologie wäre schon heute ein religiöser Heilsbringer.