Der Mensch ist weder gut noch böse. Oder genauer: Er ist nicht ausschließlich das eine oder das andere. Jeder Mensch trägt beides in sich und jeder besitzt ihm eigene Anteile dieser Eigenschaften. Sind sie ihm aber eigen, dann verantwortet er sie auch. Der Mensch hat Zugriff darauf, diese rudimentär entweder beunruhigt oder ruhend in sich liegende Theligkeiten, nein Teiligkeiten, nein Anteiligkeiten, also Anteile, zu ändern, wenn er denn will, wenn er denn kann.
Von den zwei Wölfen in uns
Eines Abends erzählte ein alter Cherokee-Indianer seinem Enkelsohn am Lagerfeuer von einem Kampf, der in jedem Menschen tobt. Er sagte: „Mein Sohn, der Kampf wird von zwei Wölfen ausgefochten, die in jedem von uns wohnen.
Einer ist böse. Er ist der Zorn, der Neid, die Eifersucht, die Sorgen, der Schmerz, die Gier, die Arroganz, das Selbstmitleid, die Schuld, die Vorurteile, die Minderwertigkeitsgefühle, die Lügen, der falsche Stolz und das Ego.
Der andere ist gut. Er ist die Freude, der Friede, die Liebe, die Hoffnung, die Heiterkeit, die Demut, die Güte, das Wohlwollen, die Zuneigung, die Großzügigkeit, die Aufrichtigkeit, das Mitgefühl und der Glaube.“
Der Enkel dachte einige Zeit über die Worte seines Großvaters nach, und fragte dann: „Welcher der beiden Wölfe gewinnt?“
Der alte Cherokee antwortete: „Der, den du fütterst.“