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Hinweis:  3. Oktober 2024 - Feiertag

Es ist die Fähigkeit, Informationsnetzwerke zu bilden, das sei der entscheidende Faktor. Jene Fähigkeit, welche die Menschen zur Menschheit gemacht haben. Es ist die These des Historikers Yuval Noah Harari in seinem neuen Buch Nexus - Eine kurze Geschichte der Informationsnetzwerke. Harari hat Sachbuch Bestseller geschrieben wie Sapiens - Eine kurze Geschichte der Menschheit und Homo Deus - Eine Geschichte von Morgen. Keine Täuschung wegen des Wortes kurz. Seine Bücher haben den langen Atem der „Big History“. Seine Menschheitsgeschichten beginnen in der Steinzeit, enden nicht in der Gegenwart, sondern reichen bis in die (gut begründeten) Unabwägbarkeiten der Zukunft. Man könne genug aus der Geschichte der Menschheit lernen, um die Zukunft aus der Gegenwart abzuleiten, so Harari.

Seine Bücher sind auch immer eine Warnung vor dieser Zukunft, wenn man denn will, ist es auch Apokalypse-Literatur. In Nexus ist es die Künstliche Intelligenz (KI), die mehr Einfluss und Macht erlangen könnte, als es der Menschheit lieb sein kann.

Die Zukunft der KI, die er neuerdings beschreibt, stellt jedoch alle bisherigen Apokalypse-Szenarien in den Schatten. Ist KI aber nicht sinnvoll für den Fortschritt? Die Erfindung des Buchdrucks war es doch auch. Könnte man nicht vergleichen, denn bisher sei der Mensch das wichtigste Element eines Informationsnetzwerkes gewesen, egal ob das auf mündliche Weitergaben basierte, oder unter menschlicher Verwendung von Tontafeln, Büchern oder Akten. Die KI schaffe sich dagegen Netzwerke ohne Menschen. Das sei das revolutionär Neue.

Harari stellt in seinem neusten Buch grundsätzliche Fragen: Ist der Mensch überhaupt fähig, sich gegen die Machtansprüche der KI zu wehren? Der totale Kontrollverlust drohe.

Wenn er zum Beispiel schreibt, dass die Autoren der Bibel gar nicht die entscheidende Rolle gespielt hätten: Es seien vielmehr diejenigen gewesen, die den Buchinhalt bearbeiteten und somit kontrollierten. Diese hätten den entscheidenden Einfluss gehabt. Was aber, wenn die nächste große universelle Metageschichte nicht von Kirchen-Kuratoren, sondern von Maschinen erzählt wird? Das meint er mit totaler Kontrolle, bzw. Entgleisung von Kontrolle.

Eines ist dem Autor wichtig. Er will das naive Verständnis entkräften, das davon ausgeht, dass solche Netzwerke eigentlich dazu da sind, Wahrheit zu transportieren, dass sie zu Wissen und Erkenntnis führen würden. Für die Wissenschaft mag das gelten, für eine Gesellschaft gestützt auf demokratische Standards vielleicht auch noch, also für Systeme, die zur Selbstkorrektur fähig sind. Doch wenn sich ein anderer Mechanismus durchsetze, sprich ein populistisches Informationsverständnis, spätestens dann führe Wissen zu unkontrollierbarer Macht.

Harari schreibt, dass Information eben nicht nur zur Wahrheit, sondern auch zur Ordnung führe und die wiederum bestehende Machtstrukturen unterminiere. Als Beispiel nennt er die Bürokratie. In den Akten und Listen des Informationsapparates moderner Staaten stecke viel Information, die für sich nutzlos sei – die aber dienen kann, der manipulierbaren Macht. Somit transportiert Information für ihn keine Wahrheit, sondern zementiert Ordnungssysteme, die auf Ideen und Ideologien basieren. Apropos Ideologien: Religionen setzen Götter voraus, der Kapitalismus basiert auf Geld, Gesetze und Landesgrenzen sind die kennzeichnenden Größen von Staatsgebilden. Allesamt Konstrukte, die auf Denksystemen beruhen, die nicht zwangsweise Realität abbilden.

Harari betrachtet künstliche Intelligenz weniger als technisches, wissenschaftliches oder ökonomisches Phänomen, sondern als eine gesellschaftliche Triebkraft, der er wesensgleiche Autonomie zuschreibt. Er deutet dann auch gleich mal den Begriff um. Die KI sei gar nicht künstlich, sondern vielmehr eine andersartige Intelligenz.

Die Menschen müssen also erst einmal begreifen, dass sie es ab jetzt mit etwas zu tun haben, was es in der Form noch nie gab – eine andersartige Intelligenz, die ohne Bewusstsein und Gefühle trotzdem handeln kann. Das ist Unfassbare Macht.

Was im Buch folgt, ist eine Abfolge von Katastrophenprophezeiungen. Autokraten könnten KI nutzen, um an die Macht zu gelangen und um die Gesellschaft zu kontrollieren. Die Welt könne sich in isolierte Informationszellen aufspalten. Die Aufklärung mit ihrem Willen, nach Wahrheit zu suchen, könne verschwinden. All das gilt es zu verhindern, denn sonst drohe eine Apokalypse, die Harari nicht nur der Menschheit, sondern dem gesamten Leben auf dem Planeten Erde prophezeit:

O-Ton Harari: „Soweit wir heute wissen, könnten Affen, Ratten und die anderen organischen Lebewesen des Planeten Erde die einzigen bewussten Wesen im gesamten Universum sein. Wir haben nun eine nicht-bewusste, aber sehr mächtige andersartige Intelligenz geschaffen. Wenn wir sie falsch handhaben, könnte KI nicht nur die menschliche Herrschaft auf der Erde auslöschen, sondern auch das Licht des Bewusstseins selbst und damit das Universum in ein Reich völliger Dunkelheit verwandeln.“

Das richtige Buch also zu düster werdenden Monaten. Eine jahreszeitliche Dunkelsicht im Dämmerlicht.

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Es gibt Phasen, in denen Einfälle und Ideen vorhanden sind, aber es hakt bei der Ausführung - das gefürchtete weiße Blatt Papier, Schreibblockade, zum Beispiel in diesem Moment.

Mir war aufgefallen, dass eine bestimmte Personengruppe, den schriftlichen Verkehr mit der Anrede „Ihr Lieben“ beginnt, nicht in der familiär privaten Korrespondenz, sondern im halb-geschäftlichen Milieu, bei und mit Gleichgesinnten im Verein, in der Partei, in diversen Interessensgruppen. Die Idee reift, dass mich das nervt! Leuten, denen man nicht selten in der Fantasie die Augen auskratzen möchte - Stichwort „Parteifreunde“ - , wird verbaler Honig verabreicht. No-go!

Schreibblockade also. Deshalb ein Einblick in die Schreibwerkstatt, auch wenn dieser Beitrag ein Fragment werden sollte. Es sind oft Assoziationen, die bei der Schreibarbeit in Kombination gebracht werden; hier als Beispiel zwei Schlagzeilen:

“Piep, piep, piep, ich hab‘ dich lieb“, ein Schlager von Guildo Horn & Den Orthopädischen Strümpfen von 1998.

„Ich liebe nicht den Staat, ich liebe meine Frau.“, ein Statement von Gustav Heinemann, ehemaliger Bundespräsident.

Guildo Horn, Gustav Heinemann, bei den Grünen die vorherrschende Harmoniebedürftigkeit - nicht nur, aber auch dort wird die Anrede „Ihr Lieben“ gerne verwendet. Wahrnehmung G H !

Google ist hilfreich: Gibt’s da noch was? Wachstumshormone - Growth Hormone (GH) und die Gesamthärte (GH), das schnell gegoogelte Ergebnis: Das wird schwierig mit sinnvollen Assoziationen zum Thema „Ihr Lieben“. Aber dann: Glory Hole (Ein Loch in der Wand zwecks anonymer Sexualkontakte). Sofort tun sich gedanklich Parallelen auf: Hier die sehr persönliche Anrede im nicht privaten, eher geschäftsmäßigen Zusammenhang, dort die sehr intime Aktivität im Kontext großer Anonymität. Treffer beim Einblick in die Schreibwerkstatt.

Ziehe mich nun lautmalerisch vorhäutig, verbal treffsicherer, für heute fragmentarisch zurück. It’s your turn.

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Vernünftigerweise hört man erst einmal zu und erregt sich eventuell später, wobei niemand ein Diplomat sein muss, der nach zweimaliger Überlegung eher schweigt. Fakt ist, dass Donald Trump-Anhänger eher ungebildet als gebildet sind. Eine weitere Tatsache ist, dass die Öffentlich-Rechtlichen Medien (ÖRM) von vielen als Lügenpresse subjektiv im Faschist, äh, im Verschiss, ja objektiv in Verruf sind.

In den Sozialen Medien wird nicht moderiert und es darf (fast) alles veröffentlicht werden. Das ist bei den ÖRM anders - Redakteure bearbeiten die Beiträge. Der wichtigste, jedoch nicht der einzige Prüfstein dabei - der Faktencheck. Beschimpfungen, Diffamierungen, Pöbeleien übelster Art werden bei der redaktionellen Tätigkeit getilgt. Vielen gilt bereits dieser, allein nach einem Höflichkeits-Kriterium erfolgter Eingriff, als übergriffig. Wer wenig Bildung hat, wird das als Zensur begreifen.

Beim ÖRM geht es um den - welch ambitioniertes Wort - Bildungsauftrag. Sender wie der NDR wurden in der Nachkriegszeit gegründet, um eine Berichterstattung zu gewährleisten, die vorrangig politische, soziale und kulturelle Themen zum Inhalt haben sollte.

Die Realität sieht gegenwärtig anders aus. Und das Angebot der ÖR-Medien wird nur noch beschränkt nachgefragt. Das hat Folgen für das Angebot. Eine Schmusekatzen-Doku, eine Hartz-IV-Homestory hat mehr Quote als jeder arte oder phoenix Beitrag. Private Medien haben in der Regel Bildung nicht im Angebot, ihre Haltung unterliegt der „unter-Haltung“. Der Kontrast dazu: Bildung. Das heißt dann mehr Kultur, mehr konstruktiver Streit, mehr fundierter Widerspruch, mehr Mut, Fehler zu machen, mehr Humor, mehr Selbstironie, mehr Empathie für und auf vielen Seiten.

„Wer Bildung will, kann nicht bleiben, was er ist.“ Der Satz ist von von Goethe (Schon der Name steht für Höflichkeit, :-) ). Der deutsche Bildungsautor par excellence. Doch Deutschland ist inzwischen ein Land der veränderungsunwilligen Bürger geworden.

Wer ungebildet ist, verträgt keinen konstruktiven Streit und keinen begründeten Widerspruch. Dieser Typ Mensch lässt keine andere Meinung zu. Wo andere Meinungen geäußert werden, wittert er etwas, was für ihn als Presslüge in der Lügenpresse erscheint. Aus subjektiver Sicht ist diese Sichtweise stringent. Bildungsbürger sollten diese Wahrheit souverän und gelassen zur Kenntnis nehmen - In a weird way.

Ein elitärer botenmeister ?   Eine Bildung kann den Menschenverstand nicht ersetzen, der gesunde Menschenverstand kann jedoch Bildung begleichen.

 

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Kaiser Napoleon der Dritte, Neffe des großen Napoleon Bonaparte, beeindruckte generös seine Gäste bei Festbanketten mit Besteck aus Aluminium, nicht aus Gold. Gebrauchsgegenstände, versehen mit diesem Leichtmetall oder gar in Reinform, galten vor 150 Jahren für kurze Zeit als ultimativer Luxus.

Ein Wert einer Sache wird bestimmt durch Angebot und Nachfrage, durch Verfügbarkeit und einem Vertrauen, zu dem sich Menschen wechselseitig zum eigenen Vorteil verpflichten, sowie der Garantie, dass Vereinbarungen eine Zeitlang auch ihre Gültigkeit bewahren. Ein paar Scheine aus Papier mit dem Aufdruck 1.000 Euro wären sonst keinen Pfifferling wert.

Menschen mit Raketenantrieb in Gesäßnähe und ausgestattet mit der Fähigkeit, Dukaten zu scheißen, bietet sich jetzt die Perspektive zu noch größerem Reichtum. Nämlich bei einem potenziellen Trip zum Merkur, dem sonnennächsten Planeten. Denn unter der äußeren Kruste des Merkur soll sich das wertvollste Edelgestein verbergen: Eine 15 bis 18 Kilometer dicke Diamantenschicht. Merkur, benannt nach dem römischen Gott der Händler und Diebe - Nomen est omen!

Zu dieser Schlussfolgerung ist ein Forscherteam vom Pekinger Zentrum für Hochdruckforschung und Technologie nach thermodynamischen und geophysikalischen Modelluntersuchungen bezüglich der inneren Struktur des sonnennächsten Planeten gelangt.

Das ist für die Diamantenhändler keine gute Nachricht, da sie bei Massenimporten von Merkurdiamanten mit einem drastischen Preisverfall rechnen müssen. Alle anderen Erdenbewohner dagegen dürfen sich auf eine körpernahe Glitzerwelt außerhalb des Null Mediums FernWehSehen freuen.

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Vater, der dem Sohn sagte: Ja, es tut weh, wenn der Hammer nicht den Nagel trifft, sondern den Daumen und den Finger. Also sei achtsam und bedenke, wenn du den Schmerz nicht sofort, sondern zeitversetzt wahrnehmen würdest, zum Beispiel erst am morgigen Tag, ich wette mit dir, mein Sohn, du würdest dir ohne Achtsamkeit und in Beständigkeit auf den Finger und auf den Daumen hämmern. 38 Billionen Mal pro Tag.

Der Vater, der Sohn und die letzte Generation. Alle drei erleben gerade einen Hammer - Hitze - Sommer.

Die Politiker sollten verstehen, dass auch sie eine letzte Generation sind: Die letzte Generation, die noch etwas tun kann, um die Erde zu retten. Und den Staatshaushalt!

Die FDP den Staatshaushalt, die Grünen das Klima und Papa SPD darf dann die ganze Chose aus Sicht einer vertraut, aber nicht mehr funktionierenden Kanzleibürokratie made in germany moderieren, in einer mèlange à trois ex-périmental.

In Athen schloss die Akropolis, damit keine Touristen den Hitzetod sterben. Rettungshelikopter können nicht landen, die Luft ist zu dünn wegen der Hitze.

Und trotz der hiesigen Zahlenrekorde wird dieser Sommer kühler sein als die Sommer der zukünftigen Folgejahre, der Folgejahrzehnte. Klimaschutz ist das alles entscheidende Thema unserer Zeit. Aber der billionenfache Schmerz tut ja erst „Morgen“ weh, trotz einer bereits jetzt nicht mehr mit Nägeln zu durchdringenden Wand aus Hitze.

38 Billionen? Ja: 38 000 000 000 000! Gluthitze ist teuer und wird kosten.

Selbst wenn die CO₂-Emissionen von heute an drastisch gesenkt würden, schrumpft die Weltwirtschaft wegen des Klimawandels bis 2050 um fast ein Fünftel. Das besagt eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Der volkswirtschaftliche Schaden wird sich auf die soeben erwähnten 38 Billionen Dollar belaufen. Pro Jahr! Damit sind diese sechsmal höher als die Kosten, die anfallen, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Die letzten 80 Jahre in Wohlstand waren keine Entwicklung, sie waren eine Ausnahme.

Die zukünftige Volkswirtschaft verliert, weil Menschen krank werden und behandelt werden müssen. Weil Ernten ausbleiben und Flüsse austrocknen. Weil Autotrassen neu geteert werden müssen und Klimaanlagen Strom in gigantischen Mengen benötigen. Hinzu kommen Überschwemmungen, Waldbrände und Hagelstürme. Die Amerikaner sprechen nicht mehr nur von global warming, sondern von global weirding, weil die Wetterphänomene immer seltsamer werden. (Wenigstens das fügt sich: Der USA-rep.Kandidat und das Klima sind weird - siehe den vorletzten botenmeister, 8. August.) Nach jedem Desaster, ob in persona oder in weather, es muss aufgeräumt und mit borstig gehärtetem Stahlbesen hinterhergefegt werden.

Die Debatten um die Klimapolitik drehen sich um die Kosten und Zumutungen des Klimaschutzes und viel zu selten um die Kosten und Zumutungen des Klimawandels. Es stimmt, der Umbau der Wirtschaft zu grüner Energie, nachhaltigen Lieferketten, öffentlichen Verkehrsmitteln, grünen Antrieben wird viel Geld verschlingen. Aber es sind Investitionen, die sich aus positiver Sicht rechnen, aus negativer Perspektive gerechnet hätten. Vor allem und insbesondere aus ökonomischen (!) Gründen, und zwar jetzt.

Zögern ist teurer als Handeln. Das unabhängige Office for Budget Responsibility, das die britische Regierung berät, hat berechnet, dass Britanniens Schuldenquote bis 2050 um knapp 25 Prozent höher ausfallen würde, wenn die Regierung die geplanten Ausgaben für Klimaschutz um ein Jahrzehnt verschieben würde. Wenn die Regierungen der Welt, auch die deutsche, aus Angst vor hohen Staatsausgaben Investitionen in den Klimaschutz scheuen, sind Staatsschulden der Zukunft programmiert.

Zu den Aufgaben von Politikern zählt jedoch, den Menschen und Wählern in klarer Sprache, nicht in hanseatisch genuschelter Knackwurstigkeit, die Fakten mitzuteilen. Den Menschen, den Bürgern, welche sich vor höheren Energiekosten, sei es Strom, sei es Gas fürchten und den Kindern keine überbordenden Staatsschulden hinterlassen wollen. Man(n) und Frau, auch Div, mögen doch bedenken, Schulden, die man macht, um die Welt zu retten, sind sinnvoller als Schulden, die man machen muss, um nach den nächsten Klimakatastrophen aufzuräumen.

Die Regierungen haben die Dringlichkeit entweder nicht erkannt, oder sie schaffen es nicht, ihre Erkenntnisse in Politik umzusetzen. Mit der Schuldenbremse dans le style allemand  spart le gouvernement allemand  - welch großartige Abwechselung les jeux olympiques parisien doch gewesen waren - das Klima kaputt. Überall fehlt das Geld: Deutschland ist schon länger nicht mehr Vorreiter bei erneuerbaren Energien. Die Deutsche Bahn ist eine Lachnummer im Ausland. Es fehlen Elektroautos, weil die Ladestrukturen fehlen. Der Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft funktioniert ohne Staatsinvestitionen nicht. Wenn man die Schuldenbremse nicht abschafft, muss man sich eben - ja in luftigen Höhen längst nicht mehr, nur noch in stickigen Ebenen bewegt sich das Politikgeschehen - anderweitig behelfen, mit einem Sondervermögen oder Krediten für Klimainvestitionen.

Jetzt, nicht später! Jetzt ist es an der Zeit, Nägel, nicht mit wunden Klauen, sondern mit mehr als nur verstandesmäßigen, vielmehr mit Vernunft ausgestatteten Köpfen zu machen. Und sei diese NOTwendige Gezeitenwende lediglich dem Umstand geschuldet, dass der Vater aus Prinzip stets recht hat. Sonst wäre der Papa nicht der Vater.

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In Deutschland wurde vor kurzem ein Plädoyer öffentlich, das für eine „Politik für das Auto“ wirbt. Bedeutsam, sollen doch konkret Parkgebühren in Innenstädten abgeschafft werden oder diese stark verbilligt werden, zudem weniger Fahrradstraßen und weniger Fußgängerzonen ausgewiesen. Generell also eine Verkehrspolitik, um Städte insgesamt attraktiver zu machen.

Für Menschen, die sich stark mit dem Auto identifizieren, ist diese Forderung alternativlos. Das Plädoyer ist an den motorisierten Individualverkehr wie Pkws und Motorräder gerichtet, und adressiert natürlich nicht alle Wasser- Verkehrsträger und Trittbrettfahrer. Sei allein die Bahn als abschreckendes Beispiel erwähnt. Die DB, die gemein als soziales Fortbewegungsmittel gilt und im gegenwärtig maroden Zustand nur noch die gesamt-prekäre Alltagssituation in diesem Lande im Miteinander auf das Jammervollste spiegelt.

Wenn überhaupt eine soziale Bindung, dann haben die Auto-Individualisten eine Co-Identität mit dem eigenen Fahrzeug. Schon als Kind wird mit Matchboxhilfe in die Autogesellschaft sozialisiert. Wird später das reale Auto vom Gutmenschen infrage gestellt, dann wird damit auch der Fahrer infrage gestellt. Allein DAS Auto schafft eine lebensnotwendige Gemeinschaft der besonderen Art, etwa über Autozeitschriften, Autorennen. DAS Auto ist ein Mittel der Rebellion für freie Beute wider die Meute, eine Form der Auflehnung gegen das ständig bremsende Staatsgetriebe. Politisch rechtskonservativ oder liberal eingestellt sind diese Menschen. Sie fahren häufiger risikofreudig und halten sich weniger an Verkehrsregeln und unterminieren so zumindest ein wenig den allgemeinen bürokratischen Regelwahnsinn.

Individualisten sind stets in der Minderheit, werden übersehen und immer übergangen bzw. überradelt. Haben doch in den Innenstädten inzwischen fast 40 Prozent der Haushalte gar kein Auto mehr. Immerhin nehmen die PKW-Zulassungen seit Jahren Fahrt auf, im Jahr 2022 hatte Deutschland bereits 583 Pkws pro 1000 Einwohner, ein Rekordwert. Das gibt Zuversicht, Blendlicht und viel Gummi. Ja, das führt zu immer mehr Staus in den Städten, gerade im Berufsverkehr. Jedoch, der Rückbau von Fahrradspuren und mehr Platz fürs Auto können der Königsweg sein für die Könige und Asphaltritter der Straße. So bleiben die Seitenwege dem gemeinen Fußvolk vorbehalten und mögen per velo mobil dem Schein erliegen.

Ideologisch verbrämt begrünte Verkehrsplaner sehen das natürlich anders. Sie behaupten Autotrassen verursachten erst den (Smog) gestau(b)ten Verkehr. Ein Auto benötige bei einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde 70 Quadratmeter Raum. Ein Fahrradfahrer beanspruche nur zwei Quadratmeter. Wie armselig und niederschwellig doch letzter Zahlenwert ist, erinnert an den Zwei-Takt-Motor - pure Nostalgieromantik. Wie irrsinnig doch folgende Einbahnstraßen-Überlegung anmutet: Eine Stadt, die freie Fahrt wolle, müsse die Fahrradfahrer und den ÖPNV fördern. Jeder Fahrradfahrer schaffe Freiraum. Wer etwas für Autofahrer tun wolle, müsse Radwege bauen, am besten ganze Straßen dem Fahrradverkehr widmen. Das klingt paradox, das ist paradox, das sind allesamt Fake News Überlegungen, Fake News Überlegungen.

Schiere Maßlosigkeit. Weiter: Wenn man etwas für fließenden Verkehr tun wolle, müsse man den Privat-Pkw-Verkehr einschränken, indem man gute Bedingungen für Radfahrer und einen gut funktionieren ÖPNV schaffe. Wenn man generell Parkgebühren abschaffe, breitere Straßen baue, Fahrradspuren wegnähme, würden die Staus nur noch mehr zunehmen. Solche Stellungnahmen sind doch irrsinnig, Gegenteiliges ist richtig.

Nein, bis es so weit kommt, schalten wir das Fernlicht an. Damit alle Gabellenker und Flachdenker im Scheinwerferlicht stehen. Fürchterlich ist das. Fürchterlich ist Das - Polysemantisch!

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Donnerstag, 15.August 2024 ein Feiertag: Mariä Himmelfahrt

Ciceros Catalinische Reden - siehe crt +_111 vom 18.Juli 2024 - reflektieren die Bedeutung von Wörtern im politischen Machtbetrieb.

Um die politische Macht in den USA geht gerade ein Wort viral, welches eine Kraft entwickelt, die darüber mitentscheiden wird, wer nächste(r) amerikanische(r) Präsident:in wird.

Bisher ist es so: Donald Trump schimpft, pöbelt, beleidigt, lügt, dass sich die in Projektion gebrachten Wahlumfrage-Balken biegen, gleich Pinocchios Nase hinter jedem unhinterfragten Ereignishorizont.

Trumps politische Konkurrenz reagierte bislang mit den Worten - möge dieser noch so sehr unter die und unterhalb seiner eigenen Gürtellinie zielen - wir, die Demokraten Kamala Biden und Joe Harris, wir gewinnen mit Anstand und Argumenten: When they go low, we go high.

Einer von Trumps Methoden ist es, die Namen seiner Gegner stets mit einem beleidigenden Attribut zu verlinken: Sleepy Joe Biden, Crazy Kamala Harris und früher Crooked Hillary Clinton.

Spätestens seit dem Attentatsversuch und dem Ohrläppchen-Wunder von Trumps Überleben hat die göttergleiche Hingabe der Trump-Fans nun noch krassere Züge angenommen. Mit politischen Argumenten dringt man zu diesen Berechtigten mit Wahl- und Waffenschein nicht mehr durch. In Anbetracht dessen wenden die Demokraten nun Trumps eigene Methoden an, mit großer subtiler Kraft.

Indem sie Trump als ¯¯¯ bezeichnen, wechseln sie von der politischen zwar auch auf die persönliche Ebene, aber statt wie Trump auf unflätige Attacken zu setzen, wählen sie die mildeste Form der Gegner Pathologisierung. So nutzen sie Trumps eigene Waffen effektiver als dieser selbst. Riposte ist der olympische Ausdruck dafür.

Sie erklären den republikanischen Bewerber für nicht normal, aber ohne die Absicht, ihn zu verletzen und zu beleidigen. Statt ihn mit Dreck zu bewerfen und danach unweigerlich mit schmutziger Weste dazustehen, beugt man sich fast mitleidig über ihn - und lässt ihn damit physisch und moralisch weit unter sich. So sanft, so vollkommen frei von Aggressionen, dass es keinen Zweifel an der Überlegenheit des Angreifers gibt.

Am fatalsten für Trump ist jedoch, dass es auf diesen Ausdruck ¯¯¯ keine naheliegenden Antwortmöglichkeiten gibt.  („Lasst uns doch einfach über den Alten lachen und uns lieber auf das Wichtige konzentrieren.“) Man kann daraus keine Hexenjagderzählung machen, man kann die Behauptung nicht widerlegen. Ob jemand crazy oder crooked ist, darüber lässt sich streiten. ¯¯¯ hingegen beschreibt etwas Unaussprechliches, ein unbeschreibliches Gefühl, das der Person anpappt wie ein Haar Toupet dem Synapsen Bottich. Widerstand zwecklos.

Es ist seltsam, dass dieser Ausdruck so spät in Gebrauch genommen wurde, zuerst benutzt vom Demokraten Gouverneur und potenziellen Vice President Tim Walz.

Das Wort heißt:                                 ¯¯¯  ==  Weird

Demokratische Politiker verwenden es in ihren öffentlichen Reden regelmäßig, so auch Kamala Harris: Donald Trump is weird - D.T. ist seltsam. (Viele Menschen werden dennoch dabei auch denken: Ja, Donald Trump is a weirdo - D.T. ist ein Spinner.)

Das Wortgefecht, dieses Satzgeflecht, mögen diese die gewünschte Absicht entfalten und die orangen gefärbten Stirnfalten zur Weißglut treiben. Just plain weird.

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Der Status: Sommerloch     Das Problem: Weißes Papier     Die Lösung: Zitate

 

Wer selbst seinen Weg weiß, schließt sich keiner Karawane an.  Arabisches Sprichwort

Die Gier ist immer das Ergebnis einer inneren Leere.  Erich Fromm

Ein sinnloser Streit gleicht dem Kampf zweier Kahlköpfe um einen Kamm.  Jorge Luis Borges

Wer den Tod fürchtet, lebt nicht.  Lew Tolstoi

Familie und zu Hause ist dort, wo man sich verstanden fühlt.  Lars Eidinger

Nirgends ist man einsamer und vereinzelter als in einer Gewaltsituation.  N.N.

Es wird einem niemals etwas geschenkt, es wird immer getauscht.  Erich Kästner

Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Antoine de Saint-Exupéry

Entweder du tust jetzt einen auf Erwachsen - oder Du bist sofort ruhig.  Karl Lagerfeld

Die Aufgabe von Eltern ist es, ihre Kinder von der Macht zu befreien, die sie über sie haben.  Vigdis Hjorth

Mein Leben ist das Zögern vor der Geburt.  Franz Kafka

So muss erst ein Gewitter vorbeiziehen, wenn ein Regenbogen erscheinen soll.  Johann W. von Goethe

Kein Mensch ist mehr höflich. Wer möchte schon ein Höfling sein, dann lieber König oder Knecht. c.t.

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Eins der stets geistreichen Zitate von Mark Twain lautet: „Immer, wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen.“

Oft wird diese Situation erlebt: Nach „Erledigung des Einkaufzettels“ der Gang zur Kasse und die Frage, in welche Menschenschlange man sich anstellen soll. Selbstverständlich nicht in die Längste von dreien; allzu oft werden aber zwei völlig leere Kassen übersehen. Übersehen, dass es fünf Wahlmöglichkeiten gegeben hätte. Vorausgesetzt, mit allen Sinnen. Hingegen unser Gehirn signalisiert uns: Da, wo nichts passiert, da kann auch nichts sein. Schwarmintelligenz sieht anders aus.

Aus der Süddeutschen Zeitung vom 22. Juli: „In Barcelona gibt es eine Buslinie, die ist ungefähr so geheim wie der neundreiviertelte Bahnsteig bei Harry Potter. Man muss schon wissen, dass sie existiert. Ansonsten ist sie unsichtbar. Zumindest auf Google Maps. Anwohner hatten die Stadtverwaltung überzeugt, die Linie 116 aus digitalen Navigationswerkzeugen entfernen zu lassen. Weil man mit ihr den berühmten von Antoni Gaudí gestalteten Park Güell erreichen kann, hatten Touristen die Busse derart in Beschlag genommen, dass sie für Einheimische unbenutzbar geworden waren. So viel Einfallsreichtum müssen die Bewohner eines der weltweit beliebtesten Touristenziele mittlerweile aufbringen, um zwischen den jährlich 16 Millionen Besuchern noch ihr geregeltes Leben zu leben.“

Touristen, die sich in immer größeren Massen denn je auf den Weg machen, würde man gerne nach jenem Sinn fragen, was sie eigentlich zu tun glauben, wenn sie zu Zigtausenden aus Reisebussen oder Kreuzfahrtschiffen steigen und durch die Gassen schöner Altstädte strömen. Altstädte, die der sogenannte Kulturtourismus längst in reine Kulissenlandschaften verwandelt hat. Eine sinnfreie Antwort könnte lauten: Es sind womöglich nur diese Kulissen, die viele Touristen anziehen, so wieS... die Fliegen. Die Touristen reisen zu Millionen an Orte, wo Millionen andere bereits sind. Achtzig Prozent der Touristen besuchen nur zehn Prozent der Reiseziele, hat eine Studie ergeben, und so berichtet es die SZ.

Womit ich nicht ende, ist der Verrat, wie und wo ich auf meinen Reisen die leeren Kassen finde. Für die, welche noch unterwegs sind, wünsche ich einen schönen Verbleiburlaub. Und eine gute Besinnung mit allen Sinnen.

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Krisen und Zeitenwenden hat es immer gegeben. Die Vergangenheit wurde und wird schöngeredet, die eigene Gegenwart von den Leuten zu allen Zeiten unreflektiert als die schlimmste aller Zeiten angesehen. Und in die Zukunft wird mit ängstlichem Blick geschaut. Der Mensch bewegt sich auf der sich drehenden Erdkugel. Diese mag ihre Runden um die Sonne drehen, nicht schnell, nicht langsam, mit oder ohne menschliche Anteilnahme, aber stoisch.

8. November 63 vor Christus. Sternstunde der Rhetorik. Die ersten Reden Ciceros gegen Catilina. Ausnahmezustand im alten Rom. Der Politiker Lucius Catilina plant eine Verschwörung gegen den Staat.

Als Verteidiger der Republik tritt ihm Marcus Tullius Cicero entgegen, der gewählte Konsul des Jahres 63 vor Christus, der höchste Amtsträger des Staates. Was plant Catalina? Das ist nicht leicht zu entschlüsseln. Weil wir nur eine kritische Sicht auf Catilina haben. Nicht nur Cicero war ja ein Gegner Catalinas, auch der später schreibende Sallust, der uns das Geschehen überliefert hat.

Für Sallust steht fest, Lucius Catalina entstammte dem Adel, dieser habe dabei jedoch auch einen schlechten Charakter. Sein unersättlicher Geist wünsche ständig das Maßlose. Hatte ihn die gewaltige Gier befallen, die Macht im Staat an sich zu reißen?

Catalina will unbedingt Konsul werden. Mehrfach schon hat er sich beworben. Immer ist er gescheitert. Jetzt greift er zur Gewalt. Seine Anhänger fischen aus der Menge aller Unzufriedenen. Ein buntes Sammelbecken darunter, einstige Profiteure von der Diktatur Sullas 20 Jahre zuvor, die sich jetzt wieder an den Rand gedrängt fühlen. Ehrgeizige Adlige, die politisch nicht zum Zuge kommen. Bürger, die hoch verschuldet sind, also eine ganze Reihe von unzufriedenen Gruppen, die sich um Catilina scharten. Und die auch bereit sind, den Weg der Gewalt zu gehen, des Aufstandes.

Catalina setzte in Rom vieles gleichzeitig in Gang. Attentate auf die Konsuln, er bereitete Brandanschläge vor und besetzte strategische Plätze mit Bewaffneten, so berichtet Sallust. Für die Nacht zum 7. November planten sie die Ermordung des Konsuls Cicero. Ein Attentat auf den höchsten Amtsträger der Republik. Das ist ein Anschlag gegen den Staat. Cicero wird gewarnt, der Mordversuch scheitert.

Aber klar ist, die Lage ist brandgefährlich. Sofort ruft Cicero den Senat zusammen und hält die erste seiner berühmten Catalinischen Reden. Einen Tag später am 8. November folgt die zweite Rede vor der Volksversammlung:

„Wie lange noch Catilina willst du unsere Geduld missbrauchen? Bis wann soll deine Tollheit uns noch verhöhnen? Wie weit deine zügellose Dreistigkeit sich noch vermessen?" Rom, das sich einst von der Alleinherrschaft der Könige befreit und seit fast 500 Jahren eine stolze Republik ist. „Jetzt greifst du schon offen das gesamte Staatswesen an.“

Die Zeiten waren sehr schwierig. Seit 20 Jahren zuvor, seit den Entwicklungen mit Sullas Diktaturversuch, hatte sich die Gesellschaft desintegriert und war auseinandergefallen. In einer derartigen Notlage des Staates, ist es großes Geschick, sich achtsam zu verhalten. Der Schutz der Verfassung musste durch die Verfassung gedeckt sein. Der Weg zwischen ängstliches Gewähren totalitärer Kräfte und dem Abgleiten in die eigene Diktatur war nicht nur damals schwer zu finden.

Catilina, der jetzt so dreist ja auch war, zu dieser Senatssitzung, in der Cicero die erste Rede hielt, auch noch zu kommen. Cicero ist es tatsächlich gelungen, sowohl im Senat wie auch in der Volksversammlung eine Front gegen diese Aufständischen bewirkt zu haben. Das ist seine große rhetorische Fähigkeit gewesen, was anderes war es ja eigentlich nicht, seine Fähigkeit alle mitzunehmen bei seinem Kampf gegen diese Verschwörer.

Doch gebannt war die Gefahr noch nicht. Cicero wollte als Politiker mit Beredsamkeit und Wissen verhindern, dass in einer Zeit der Dauerkrise mit Gewaltausbrüchen und Bürgerkriegen die Waffen das Wort und die Diskussion verdrängen. Cicero ist sicher kein Pazifist gewesen, aber ein Kämpfer mit Worten. Mehrere 100 Reden sind von ihm überliefert. Weit über 800 Briefe, die er an Freunde und Politiker schrieb.

Sein Hauptthema: gegen die Diktatur, gegen die Alleinherrschaft und für die Erhaltung der Republik und ihrer Institutionen. Doch auch Cicero, der Magier der Worte, Meister der Überzeugung und vielleicht beste Redner seiner Zeit, kann den Untergang der Republik nicht verhindern.

Die Römische Republik, die ja ein feinjustiertes Zusammenspiel verschiedener Institutionen darstellte, war völlig aus den Fugen geraten. Nicht wegen der Catalinischen Verschwörung, sondern weil Angst vorherrschte. Und letzten Endes bestimmten diese Ängste auch die folgenden Jahre.

Bedrohliche Wolken ziehen über der Alten Republik auf. Im Jahr 49 vor Christus bricht der Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius aus, an dessen Ende Pompeius ermordet wird und Caesar sich zum Diktator auf Lebenszeit ernennt.

Mag der gegenwärtige Blick in die Zukunft auch ängstlich sein, er bleibt ungewiss und: offen.

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