Gelungener „Tatort-Abend“ aus Dortmund am gestrigen Sonntag! Kommissar Faber erkundigt sich da unter anderem nach einer im Grunde sehr privaten Angelegenheit eines seiner Kollegen. Und bevor der Zuschauer da eine gewohnt typische Übergriffigkeit Fabers erkennt, fährt dieser mit der Bemerkung fort, er erkundige sich rein dienstlich, denn ja, für die nächste nicht ungefährliche Aktion, müsse er eben kraft Amtes wissen, wie es dem Kollegen gehe, ob er dem - das unausgesprochen - emotional gewachsen sei, was beruflich jetzt anstehe.
Man kennt die eindeutigen Mobbingsituationen am Arbeitsplatz. Ist man selbst nicht betroffen, sind die unterschwelligen Gegebenheiten jedoch weitaus interessanter: Normalerweise, und das ist auch gut so, gilt die informelle Regel der Trennung von beruflicher zur privaten Lebenswelt. Jeder von uns wird Arbeitskollegen nennen können, denen man privat lieber aus dem Wege geht. Und außer der Ursprungsfamilie, suchen wir uns fürs Private die Mitmenschen freiwillig nach Neigung, Freundschaft und Sympathie, seltener, aber um so schöner nach Liebe aus.
Dann gibt es auch den bekannten Sachverhalt, seitens Kollegen in deren Erwartungshaltung uns gegenüber gleichfalls wie ein Roboter bei der Arbeit funktionieren zu müssen - in jeder inneren, situativen Verfasstheit. Das daraus folgende Schema ist, nicht die Ablehnung, die Gleichgültigkeit wird als weitaus verletzender empfunden.
„Vergiss nicht, dass jede schwarze Wolke eine dem Himmel zugewandte Sonnenseite hat.“
Friedrich Wilhelm Weber